Jeder ambitionierte Heimwerker steht irgendwann vor der Wahl. Bohrhammer oder Schlagbohrmaschine? Oder vielleicht sogar beides? Auch der Profi muss sich entscheiden, welches Gerät er verwenden sollte. Sind diese beiden Gerätetypen nicht vielleicht sogar gleich? Denn prinzipiell erledigen sie die selbe Arbeit. Sie bohren Löcher in Wände. Aber nicht jede Wand ist wie die andere.
Die Schlagbohrmaschine
Die Schlagbohrmaschine ist ein wahres Allroundtalent. Mit ihr kann in jedes Material gebohrt werden. Holz, Stein oder auch Beton sind kein wirkliches Hindernis für sie. Das Schlagwerk lässt sich separat zuschalten, wenn es notwendig ist. Für weicheres Material wie zum Beispiel Holz ist ein Schlag nicht erforderlich.
Härtere Materialien, also Stein und Beton, können sicher auch ohne Schlag bearbeitet werden. Mit einem Schlagwerk und den richtigen Bohrern ist es jedoch wesentlich schneller und müheloser zu bewerkstelligen. Dank hoher Drehzahlen und den hochfrequenten Bohrfutterschlägen können sehr präzise Löcher in sehr harte Materialien gebohrt werden.
Der Bohrhammer
Prinzipiell unterscheidet sich der Bohrhammer deutlich von der Schlagbohrmaschine. Der Schlag wird nicht wie bei bei der Bohrmaschine durch eine Ratschenzahnung erzeugt. Der Bohrhammer verfügt über ein pneumatisches Schlagwerk. Durch diese Konstruktion kann mit wesentlich geringerer Drehzahl und geringerem Anpressdruck in sehr stabile Materialien mühelos das Loch eingebracht werden.
Nachteilig wirkt sich unter Umständen aus, dass der Schlag schwerer zu kontrollieren ist. Das könnte zur Folge haben, dass statt eines 6 mm Loches plötzlich ein 8 mm Dübel verwendet werden muss, weil der Bohrer durch hohe Vibrationen sein Arbeitsfeld eigenständig erweitert hat.
Die Anwendung vergleichen
Um sich richtig zu entscheiden, welches Gerät das richtige ist, muss sich der Handwerker über folgende Dinge Gedanken machen:
- Die Häufigkeit der Anwendungen
- Das zu bearbeitende Material
- Welche Genauigkeit bzw. Toleranzen sind gefordert
- Das Preis-Leistungs-Verhältnis im Bezug zur geplanten Anwendung
Der Normalverbraucher, also der Heimwerker, der hin und wieder in seiner Wohnung oder seinem Haus kleinere Arbeiten durchführen möchte, ist sicher mit einer Schlagbohrmaschine gut beraten. Sie ist flexibel einsetzbar, zum Löcher Bohren ebenso, wie zum Quirlen von Tapetenleim oder Mörtel.
Der Profihandwerker kann unter keinen Umständen auf einen Bohrhammer verzichten. Der verantwortungsbewusste Handwerker wird beiden Geräten ihre Anwendungsgebiete zuweisen. Zum präzisen Bohren von kleineren Löchern nutzt er die Schlagbohrmaschine.
Sie lässt sich besser kontrollieren und flexibler einsetzen. Der Bohrhammer wird dort zum Einsatz kommen, wo die Schlagbohrmaschine an ihre Grenzen gerät und sehr widerspenstiges Material bearbeitet werden muss.
Fazit des Vergleiches
Beide Geräte haben zweifelsfrei ihre Stärken. Die Schlagbohrmaschine punktet mit hoher Flexibilität und sehr gutem Preis-Leistung-Verhältnis. Bei hoher Anwendungsfrequenz ist jedoch die Ratschenverzahnung einem starkem Verschleiß ausgesetzt. Der Bohrhammer macht vor keiner Wand Halt. Er geht durch jeden Beton und durch jeden Stein mühelos hindurch. Sein Nachteil ist die eingeschränkte Nutzbarkeit und die etwas unpräzisere Arbeitsweise. Beide sind starke Vertreter ihrer Zunft.